Name: Gast
Drachen: (noch) keine
Punkte: (noch) keine
Gold: 1800
Forum  News  Highscore  Dragopedia  26.04.2024 01:13:00 Uhr

Beweise Dich als meisterhafter Stratege, schlauer Händler und kluger Herrscher in Dragosien, dem Land der Drachen.

Errichte eine Siedlung, baue eine Drachenzucht auf und messe Dich in der königlichen Liga der Drachen.

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Profil der Gilde Die Drachenflüsterer (whisp).
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Die Mitglieder und ihre Drachen:

PiPaPo (Gildenleiter, 1.928 Punkte) mit: Leporello und Hanta Yo und Fred und Moxostoma Hubbsi und Gerti

Gildenprofil:

Herzlich Willkommen auf unserer Gildenseite!

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Die Geschichte der Drachenflüsterer


Vor einigen Jahren, es war gerade Herbst, saßen vier befreundete Drachenzüchter im Gasthaus und ließen den arbeitsreichen Tag mit einer leckeren Vesper im Wirtshaus ausklingen. Sie hießen Liliana, Pipapo, SylBer und Umba und sprachen darüber, was am nächsten Tag zu tun sei.
SylBer sagte: "Die Eicheln sind reif und geben hervorragendes Drachenfutter ab. Man erzählt sich, dass Drachen, die mit Eicheln gefüttert werden, besonders klug werden. Wir sollten welche Sammeln gehen." "Eicheln sammeln ist ein anstrengend Tagwerk" gab Umba zu bedenken und die anderen nickten zustimmend. "Wohl wahr", meinte Syl, "aber ich habe mir etwas überlegt: Wir brauchen mehrere große Bettlaken, ein ansehnliches Fass Met und ein Dutzend Schinkenbrote. Wir breiten die Bettlaken unter den mächtigsten Ästen der Eiche aus und warten bis die Eicheln herunterfallen. Dann ist es ein Leichtes die Laken mit den Enden zusammenzuführen und die Eicheln sind im Sack. Weil Warten durstig und hungrig macht, haben wir das Fass Met und die Schinkenbrote dabei." Am Tisch entstand eine große Begeisterung ob des Vorschlages. Doch auch vom Nachbartisch drang lautes sonoriges Lachen herüber. Die Freunde blickten sich neugierig um und sahen einen alten Zwerg, der sich vor Lachen bog, so daß er fast unter seinem Tisch verschwand. Sie konnten nicht anders als einstimmen. Als er wieder auftauchte und sich alle gefangen hatten, baten sie ihn an ihren Tisch und da er allein und fremd in der Gegend war, setzte er sich zu ihnen.
Der Zwerg hieß Whispus und war weit herumgekommen. Er erzählte den gespannt lauschenden Freunden aufregende Geschichten von seinen Reisen und leerte dabei mit mächtigen Zügen den einen oder anderen Krug Met. Dann fragte er plötzlich: "Für was braucht ihr schlaue Drachen?" Sie zögerten verdutzt. Dann antwortete Liliana: "Damit sie besser Dragball spielen."
Und während sie dem Zwerg nun ihrerseits mit großer Begeisterung von ihren Drachen und dem Dragballspiel berichteten, saß dieser mit versunkenem Blick da, nickte zuweilen mit dem Kopf und rieb sich nachdenklich den Bart.
Schließlich, es war spät geworden, ergriff Whispus wieder das Wort: "Liliana, Umba, SylBer und Pipapo", er sah reihum alle an. "Ihr gefallt mir. Ihr seid leidenschaftlich, lustig und trinkfest. Und eure Arbeitsmethoden haben es mir besonders angetan", dabei zwinkerte er komplizenhaft.
"Ich werde langsam alt", fuhr er fort, "und es wird mir lästig auf der Suche nach Abenteuern durch die Lande zu ziehen. Bei euch gefällt es mir. Gerne würde ich mich hier niederlassen und als guter Freund meinen Lebensabend in eurer Mitte verbringen. Ich besitze ausreichend Gold, um niemandem zur Last zu fallen und kann euch noch viele solcher Geschichten erzählen, wie die heutigen. Vielleicht an Abenden wie diesem oder wenn ihr mich mitnehmt, beim Eichelnsammeln, denn ich scheue ehrliche Arbeit nicht." Er zwinkerte, schwieg dann und wartete. Die Vier tauschten einige Augenblicke, und genau so lang dauerte es, bis sie sich schweigend verständigt hatten. Sie wandten sich dem Zwerg zu und Umba sagte: "Whispus, du bist herzlich willkommen bei uns. Wir sind eine offene Gemeinschaft, die keinen rechtschaffenen Mann", sie zögerte einen Moment, "und keinen rechtschaffenen Zwerg abweist. Wir bieten dir unsere Freundschaft, und du kannst so lang bei uns bleiben, wie du willst."
Als Whispus diese Worte hörte, nahm der geringe Rest von seinem Gesicht, den sein mächtiger Bart nicht verdeckte, eine tiefrote Farbe an und seine Augen strahlten. "Das ist wunderbar. Ihr habt einem alten Kerl eine große Freude gemacht, und es soll euer Schaden nicht sein." Dann signalisierte er dem Wirt, dass fünf Krüge zu füllen seien, und alle begannen laut zu lachen.
Der Abend ging zu Ende, und man kam überein, dass Whispus die folgende Nacht im Gasthaus verbringen sollte. Am nächsten Morgen würde er dann in den Wohntrakt der Akademie am Ortsrand einziehen, die seit einigen Wochen leerstand. Die ehemaligen Bewohner, eine Gelehrtensippe, hatten das wunderschöne Gebäude fluchtartig verlassen mit dem Hinweis, die Herstellung von Spruchrollen lohne sich heutzutage überhaupt nicht mehr.

An den folgenden Tagen half Whispus den Freunden beim Sammeln von Eicheln für die Drachen, und sie halfen ihm, sich in der Akademie wohnlich einzurichten. Sie ließen einige neue Möbelstücke für Whispus anfertigen, ungeachtet, dass diesem das Ganze unangenehm schien. Liliana bestand darauf, dass der halb erblindete, für Whispus zu hoch hängende Spiegel im Bad ausgetauscht wurde. Dabei sagte sie leise zu Umba: "Es ist gut, wenn Männer morgens beim Waschen sehen können, dass auch Haare und Bart fällig sind", und Umba nickte zustimmend.
Der Herbst ging vorüber. Whispus gefiel es gut in der Akademie, deren lange Gänge, verwinkelte Räume und dunkle Studierzimmer ihn ein wenig an die Höhle erinnerten, in der er als Kind gelebt hatte. Meistens saß er ab dem späten Nachmittag in der Küche am Ende der langen Essbank neben dem großen Kachelofen, denn er liebte die Wärme, und inzwischen war es bitterkalt geworden. Dann lehnte er sich behaglich gegen die warmen Steine und wartete auf die Freunde, die ihn häufig besuchten.
An einem dieser Nachmittage hörte Whispus von draußen Fanfarentrompeten und das Geklapper von Pferdehufen. Er wusste, was das bedeutete. Pipapo hatte ihm davon erzählt, dass bald berittene Boten den Start einer neuen Spielrunde in den Dragballligen verkünden würden.
Die Freunde waren schon einige Zeit mit Vorbereitungen für das große Turnier befasst. Pipapo und Liliana weilten in der Hauptstadt, um Drachenzüchter zu verpflichten, die mit ihren Drachen die Mannschaft verstärken sollten. SylBer und Umba widmeten sich intensiv der Pflege ihrer geschuppten Zöglinge, die sie zuletzt etwas vernachlässigt hatten.
Whispus überlegte noch, ob er nach draußen gehen sollte, als es an der Küchentür klopfte und Pipapo und Liliana eintraten, zögerlich gefolgt von drei Menschenfrauen, die Whispus unbekannt waren. "Wir sind zurück und waren erfolgreich", rief Pipapo überschwänglich, "Whispus, ich stelle vor: Unsere neuen Drachenzüchter!" Er trat einen Schritt zur Seite, hob feierlich den Arm und wies auf die Drei, die verlegen zu Boden blickten, weil Pipapo so einen Aufriss machte. "Das sind Holler, Greenhorn und Mika", setzte er gestenreich fort, "wir haben sie gestern in der Stadt kennengelernt, und sie wollen sich unserer Gilde anschließen. Gerade zur rechten Zeit. Die Liga startet in 14 Tagen. Hast du die berittenen Boten gesehen?" fragte er Whispus. "Nein, aber gehört", sagte dieser, " und dann begrüßte er alle herzlich, bat sie, sich zu setzen und bot heißen Tee und Honigkuchen an. Dann sagte er: "Großartig. Dann habt ihr jetzt eine komplette Mannschaft beisammen? Wie habt ihr euch denn gefunden?" "Komplett sind wir noch nicht ganz", merkte Liliana an, "doch die meisten relevanten Aufstellungen sollten wir nun spielen können." Dann begann sie zu erzählen: "Wir haben Holler, Greenhorn und Mika auf einer Sättelauktion kennengelernt. Sie sind uns aufgefallen, als jeder von ihnen versuchte, mehrere große Konvolute aus Sätteln und Lederstücken zu ersteigern. Dabei konnten wir beobachten, wie sie sich zunächst wechselseitig zu überbieten schienen, sich dann jedoch mit Handzeichen darauf verständigten, als Bietergemeinschaft aufzutreten. Man einigt sich dann im Anschluss an die Auktion, wie die ersteigerte Ware untereinander aufgeteilt wird und spart auf diese Weise eine Menge Gold. Das hat mir imponiert, weshalb ich zu Pipapo sagte: "Komm, die sprechen wir an. Wenn das Drachenzüchter sind, wovon ich ausgehe, dann haben sie es faustdick hinter den Ohren. Vielleicht haben wir Glück und sie sind noch gildenlos." "Das haben wir dann gemacht", setzte Pipapo fort: "und Liliana hat genau richtig gelegen. Die Sättel und das Leder waren für Drachensteigerungen bestimmt. Holler und Greenhorn züchten Dragballdrachen, Mika eigentlich Arenadrachen, aber wir konnten sie rasch für Dragball begeistern." Sie nickten beifällig und Mika strahlte.
"Welche Eigenschaften haben eure Drachen", fragte SyLBer Greenhorn und Holler. "Nur die besten," witzelte Holler und sagte: "Kommt mit, wir zeigen sie euch". "Gute Idee", sagten SyLBer und Umba. Alle gingen nach draußen zur Begutachtung. Kaum dass sie aus dem Haus getreten waren, segelten in elegantem Gleitflug zwei Drachen vom naheliegenden Berg heran. Sie landeten einige Schritte entfernt von den Freunden und richteten sich sogleich stolz auf. Es schien, als wüssten sie, dass sie nun im Mittelpunkt des Interesses stünden. SyLBer und Umba musterten die Drachen sehr gründlich, wobei sich ihre Miene immer mehr aufhellte. "Ich bin beeindruckt", rief SyLBer erfreut. "Absolut", setzte Umba hinzu und hob glücklich lachend beide Daumen. Greenhorn und Holler nahmen das Lob mit einem lässigen Schulterzucken auf. Alle lachten, die Stimmung war großartig.
Am Abend im Gasthaus hielt Whispus ene Rede: "Mir scheint, das ist heute die richtige Gelegenheit, um das Versprechen einzulösen, dass ich euch am ersten Tag gegeben habe", sagte er und holte tief Luft. "Welches Versprechen?" fragte Syl und auch die anderen blickten fragend. Whispus fuhr fort: "Ich sagte damals, 'es solle euer Schaden nicht sein', als ihr mich so herzlich aufgenommen habt. Dabei hatte ich anderes im Sinn, als euch mit alten Geschichten zu unterhalten, was ihr jedoch nicht wissen konntet." Sie blickten ihn gespannt an: "Wie alle Zwerge, besitze ich eine Fähigkeit, die euch beim Umgang mit euren Drachen sehr nützlich sein wird. Denn ich habe beschlossen sie euch beizubringen. Ich kann mit Drachen sprechen." Seine Worte schlugen ein wie eine Bombe. "Echt?"; "Wahnsinn!"; "Gibts ja nicht!"; "Und das willst du uns beibringen!?"; "Das ist ja genial", die Freunde waren völlig aus dem Häuschen. "Kannst du richtig mit ihnen sprechen, wie mit uns?", fragte Greenhorn aufgeregt. "Nein, nicht wie mit euch. Es gibt nur einen begrenzten Satz von Befehlen und Ausdrücken." "Moment", ging Pipapo dazwischen, "entschuldige mich Whispus, aber ich habe eine wichtige Frage. Ist das nicht unfair gegenüber anderen Gilden?" Umba rollte mit den Augen, "Wieso nicht? Vielleicht können andere das auch." "Die Frage ist schon berechtigt," unterbrach Whispus, "ich habe sie mir auch gestellt. Erst seit ich Erkundigungen am Zwergenkönigshof eingezogen habe, war ich mir sicher, dass es okay ist." "Und was hast du herausgefunden?" Pipapo gab noch nicht nach. Whispus antwortete: "So selten, wie ich dachte, ist das Wissen um die Drachensprache unter den Menschen nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert. Elfen, Zwerge und Menschen leben nicht mehr nur für sich. Am Hof des Zwergenkönigs gehen heute alle Völker ein und aus. Vor einigen Jahren war das noch anders. Inzwischen leben und wohnen viele Zwerge mit Menschen zusammen, und ich bin sicher nicht der einzige, der gerne mal der Geschwätzigkeit anheim fällt." Er grinste und fuhr dann ernst fort, "Nur wenige, uralte Geheimnisse der Zwergenschaft werden heute noch streng gehütet. Die Drachensprache gehört nicht dazu. Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr könnt davon ausgehen, dass ihr nicht die einzige Gilde sein werdet, die über dieses Wissen verfügt. "Na, also," sagte Umba zufrieden und Pipapo nickte überzeugt.
"Dann ist das geklärt," sagte SyLBer, "aber jetzt bitte weiter im Text, Whispus. Bitte erzähle."
"Wir Zwerge kennen etwa 20 Begriffe, die alle Drachen verstehen und die hauptsächlich das Fliegen und Kämpfen betreffen," erklärte er. "Es sind Anweisungen wie schnell, langsam, hoch, tief, rechts, links und anderes in der Art. Eure Drachen werden sie natürlich weniger als Anweisungen, sondern als 'Anregungen' betrachten. Ihr wisst ja selbst, wie stolz oder bockig sie sein können," merkte er an. Die Runde nickte wissend und man zog ein leidgeprüftes Gesicht. "Dann gibt es noch einige Wörter, die Stimmungen und Wünsche ausdrücken, auch etwa 20. Das scheint nicht viel, aber zusammen mit der Gestensprache, die ihr jetzt einsetzt, solltet ihr euch viel besser, für eure Zwecke sogar sehr gut verständigen können. Die Begriffe sind alle schon sehr alt. Sie stammen aus jener Zeit, als man noch auf Drachen ritt." Die Freunde schauten empört und Holler stöhnte: "Welche Insultierung!" "Ja,", Whispus nickte ihr zu, "glücklicherweise ist diese herabwürdigende Praxis schon lange Geschichte."
"Gibt es ein Wort für 'Antäuschen'?" fragte SylBer aufgeregt. Holler witzelte: "Klar. Und für 'Zeitspiel', 'Raute' und 'Stadionbratwurst' auch." Alle lachten. Whispus wollte die Freunde gerne auf den nächsten Tag vertrösten, aber SyLber gab keine Ruhe, bis er wenigstens wusste was 'links' und 'rechts' sowie 'Sturzflug' hieß. Tatsächlich gab es auch dafür einen Begriff. (Ihr werdet verstehen, dass wir die genauen Worte hier nicht wiedergeben können - wir müssten ja mit dem Klammerbeutel...). Das gesamte ihm bekannte "Vokabular" wollte Whispus den Freunden im Beisein der Drachen beibringen, um zu sehen, ob er selbst alles richtig erinnerte.
Am nächsten Morgen trafen sich alle in der Arena. Eine fiebrige Spannung lag in der Luft als Whispus sich zuerst Nike bis auf wenige Ellen näherte und ihm etwas zuflüsterte. Dann trat er schnell zurück. Nike legte den Kopf schief, spannte die Flügel weit auf und die Muskeln in seinen baumstarken Schenkeln an. Dann stieß er sich mit einem mächtigen Satz vom Boden ab und schoss, unterstützt von 3 bis 4 kräftigen Flügelschlägen, fast 250 Fuß senkrecht in die Höhe, ließ sich dann überraschend nach links unten wegkippen und kehrte in einer langen Schleife zum Ausgangspunkt am Boden zurück. Die Freunde jubelten und Nike richtete sich auf und stolzierte zufrieden daher.
Dann kam Huoguang an die Reihe, die den Drachentrainern als die Klügste von allen Drachen erschien. Auch ihr flüsterte Whispus etwas zu. Sie schien zu nicken, hüpfte zweimal rückwärts, um etwas Abstand von Whispus zu gewinnen und schwang sich dann elegant in die Luft. In etwa 300 Fuß Höhe bremste sie ihren Aufstieg und blieb unter dem Einsatz von kurzen, schnellen Flügelschlägen scheinbar in der Luft zu stehen. Dann flog, nein - schoss sie rechtwinklig zur Lotrichtung zunächst 150 Fuß nach der Seite, wendete blitzschnell mithilfe eines halben Überschlages und einer halben Körperdrehung und schoss wieder in die andere Richtung. Dann kehrte sie zum Boden zurück und ließ sich feiern.
"Großartig", jauchzte Syl begeistert, "ich habe schon Ideen, wie wir die Flugmanöver in Dragballspielzüge einbauen können", und Umba merkte an: "Super. Wir haben ja schon Ähnliches von den Drachen gesehen, aber nie so gezielt und sauber und schnell. Es ist fantastisch." Alle waren Feuer und Flamme und bedrängten Whispus weitere Befehle preiszugeben, doch er bat sie das Ganze etwas bedächtiger anzugehen. Er wollte zunächst im kleinen Kreis die Trainer Umba, Syl und Pipapo anleiten, und jene sollten dann später ihr Wissen an die anderen weitergeben. Man beschloss es so zu machen. "Aber nun lasst uns das Gasthaus aufsuchen. Ich könnte ein halbes Rindvieh vertilgen, so hungrig bin ich." Whispus schlug den Weg zum Gasthaus ein. Die anderen wollten ihm folgen, doch Umba bedeutete ihnen zu warten. Dann rief sie Whispus nach: "Geh' schon mal voraus. Wir kommen gleich." Whispus nickte und ging. "Jetzt bin ich aber gespannt", sagten Greenhorn und Liliana gleichzeitig. Alle lächelten und blickten dann neugierig zu Umba. Die richtete sich zunächst an die Neuen: "SylBer, Pipapo, Liliana und ich denken schon einige Zeit über einen neuen Gildennamen nach. Der alte Namen, 'Dragonroses', geht auf den Gründer dieser Gilde zurück, der uns aber verlassen hat. Wir hatten deshalb beschlossen, dass wir einen neuen Namen brauchen, aber uns noch nicht entschieden." Nach dieser Erläuterung sprach sie zu allen: "Jetzt, da wir mit den Drachen reden können, was haltet ihr von...", sie machte eine feierliche Pause: 'Drachenflüsterer'! Und weil wir Whispus das Ganze verdanken", setzte sie fort, "nehmen wir als Gildenkürzel 'Whisp'. Als Dankesgeste und ihm zur Ehre. Was haltet ihr davon?" "Der Name ist klasse", sagte Pipapo, "und die Idee mit dem Kürzel finde ich noch besser. Das hat sich Whispus wirklich verdient." "Absolut" stimmte Liliana zu, "mir gefällt der Name auch. Er passt hervorragend zu uns. Aber lass uns den Artikel dazunehmen, 'Die Drachenflüsterer' hört sich besser an". "Stimmt", sagte Umba, "mit Artikel klingt es besser. Was meinst du, SylBer?" Der räusperte sich und sagte: "Mein Favorit war ja immer 'Die mit den Drachen tanzen'. Aber mit die 'Die Drachenflüsterer' kann ich gut leben. Und die Idee mit dem Kürzel ist topp". Das fanden alle, auch Greenhorn, Holler und Mika, und so wurde man sich einig.
Whispus nahm den Beschluss, dass die Gilde fortan 'Die Drachenflüsterer' heißen und sein Name das Gildenkürzel bestimmen sollte, mit großer Freude auf. Er brummelte zwar so etwas wie "zuviel der Ehre in seinen Bart", war aber offensichtlich überglücklich. Mit Elan betrieb er an den folgenden Tagen die Ausbildung von Syl und Umba, die ihrerseits mit großer Passion an die Arbeit gingen. Unter Whispus' Anleitung dirigierten sie in der Arena staunend die Drachen, dass es eine Freude war. Die Liga konnte beginnen, Whisp war gerüstet.
Am Abend vor dem ersten Spiel schlurfte SyLber müde von der Arena nach Hause. Er hatte den ganzen Tag über Aufstellungsvarianten gebrütet und sich letztlich für eine asymmetrische Raute entschieden. Als er sich dem Marktplatz näherte, vernahm er eine laut schimpfende Frauenstimme. Kurz darauf erblickte er eine Drachenzüchterin, die einer bedröppelt dreinschauenden Jungdrachin die Leviten las. Und er sah auch gleich warum. Die 40 Jahre alte Tanne in der Platzmitte, die Liliana zu Weihnachten immer festlich mit Goldstücken und Strohsternen schmückte, war nur noch ein rauchendes, trauriges Etwas. SyLBer murmelte: "Von wegen 'Immergrün'…", als ihn die Drachenzüchterin bemerkte und sich sogleich an ihn wandte: "Ich heiße Uromaelfriede und muss mich für meine nichtsnutzige Drachin entschuldigen. Sie kann erst seit kurzem Feuerspucken und übt jetzt sehr viel, leider manchmal in unpassenden Momenten... Es tut mir leid, der Baum sieht nicht gut aus. Wie kann ich das wiedergutmachen?" SyLBer stellte sich zuerst einmal vor und wiegelte dann sogleich ab: "Keine Sorge. Die Tanne wird das überleben. Sie ist zäh. In vier Wochen hat sie sich erholt. Sie hat das schon ein paar Mal erlebt." Er grinste und Uromaelfriede seufzte erleichtert. "Puuh." Und mit einem Blick in Richtung des geschuppten Brandstifters schob sie nach: "Da haben wir anscheinend nochmal Glück gehabt." Ihre Drachin beobachtete die beiden völlig entspannt und verzog keine Miene. SyLber fragte: "Wie heißt sie denn?" "Miss Elli". "Sie macht einen sehr guten Eindruck", lobte SyLBer. "Sie verstellt sich", urteilte Uromaelfriede und beide lachten. Anschließend lud SyLBer Uromaelfriede ins Wirtshaus ein, um ihr seine Freunde vorzustellen und noch am selben Abend wurde sie eine Drachenflüsterin und Miss Elli zur Nachwuchshoffnung des Drachenteams.
Die Saison in Liga 4 verlief hervorragend. 'Die Drachenflüsterer' verloren nur ein Spiel und stiegen überlegen in die dritte Liga auf. Und die Erfolge setzten sich fort. In Liga 3 und Liga 2 konnte Whisp auf Anhieb den ersten Platz belegen, d.h. sie schafften in nur 3 Spielzeiten den Durchmarsch von Liga 4 in Liga 1, eine Leistung, die noch keiner Gilde vorher gelungen war.
Der Aufstieg in die höchste Spielklasse wurde mit einem rauschenden Fest gefeiert. Greenhorn, ihres Zeichens leidenschaftliche Sammlerin von guten Honigweinen, spendierte einige ihrer erlesensten Tröpfchen. SyLBer hatte rechtzeitig ein Dutzend Fässer einer fränkischen Metspezialität geordert. Holler und Pipp hatten mit dem Gasthaus die Speisenfolge eines 6gängigen Menüs abgesprochen, wie es noch keines vorher gegeben hatte. Umba kümmerte sich um Schokolade- und Käsespeziaitäten zum krönenden Abschluss und Lili schaffte es für den Abend die Dragosian Tweedledees zu engagieren, die angesagteste Tanzband der Hauptstadt.


- wird fortgesetzt -


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