16.06.2010
Die Gelehrten hatten mir heute früh im eiligen vorbeilaufen etwas von "versehentlichen Vorgang" erzählt. Ich war noch damit beschäftigt, der Bevölkerung weitere Anweisungen für die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Sturm zu geben. Die Drachen verhielten sich merkwürdig ruhig und in sich gekehrt.
Als ich dann am späten Vormittag ein wenig Ruhe suchte, stolperte ich halbwegs über einen Haufen von Leinentüchern. Sie verrutschten und unter ihnen verbarg sich ein Ei, dessen dünne Schale das Drachenjunge darin schimmern ließ. Ein Gelehrter eilte herbei und schüttelte den Kopf. "Nein, Herren, dieses da ist nicht gut... es kam unerwartet und das Ritual wurde... " Ich unterbrach ihn. "Rollt es in mein Gemach und holt mir ein paar Kohlepfannen!"
Als ich sodann in meinem Zimmer saß, mit diesem kleinen Ei und beobachten konnte, wie seine zarte Schale unter großen Anstrengungen des Inhaltes mehr und mehr brach, griff ich ein. Ich half dem kleinen Wesen aus seiner Schale... "Nur ruhig meine Kleine..." Ich strich ihr über die Nüstern, sie fühlten sich sanft und weich an. Ich wickelte sie ein wenig ein und ließ mir Ziegenmilch bringen. Die Kleine war ein wenig zittrig und schwach auf den Beinen. Dennoch schaute sie neugierig und ohne Furcht in der Gegend herum. Deswegen nannte ich sie "Mut"...
13.07.2010
Sie war noch immer so winzig... der kleine Ball, der da von ten-seis Rücken kullerte, als dieser landete, purzelte direkt vor meine Beine. Sie schien gesund und munter und schmiegte sich gleich in meine Arme. Zur Belohnung fütterte ich sie mit Honig und Birnen und ließ mir von Nabita berichten, was in den Bergen alles geschehen war...
29.07.2010
*RUMS* Ich wußte zunächst nicht, was mich da erwischt hatte. Es kam ... ja, wie aus dem Nichts. Ich war zunächst heute früh über die Felder geritten und hatte kontrolliert, wie die Erntearbeiten voranschritten. Am Himmel konnte ich meine Jungs und Nabita sehen. Die kleine والشجاعة hatte sich am Morgen noch in meine Arme gekuschelt. Ich hatte ihr daher, als ich aufbrechen musste mein Nachtgewand im Nest zurückgelassen. Müde hatte sie mich angeblinzelt und dann weiter geschlafen. Immer wieder ließ ich mir an diesem Tage berichten, was die Kleine so tat. Fast vergaß ich darüber ein wenig, meinem Tagesgeschäft nachzugehen. Dann wurde ich noch zu einem öffentlichen Auftritt einer Gauklerfamilie hinzugezogen. Auf dem Ritt zurück hielt ich noch kurz am Markt, kaufte ein paar Birnen ein, welche والشجاعة so gerne mochte. Als ich im Burghof ankam, übergab ich das Pferd einem Stallknecht und ging mit dem Korb am rechten Arm zur Eingangshalle des Drachenturms...
Nun spürte ich, wie mir der klebrige Saft der Birnen von der Stirn lief und dann... eine lange Zunge, die mein Gesicht abschleckte. Ich wollte den Körper von mir wegschieben, doch meine Hände stemmten sich gegen ihn und bewegten rein gar nichts. Als das Tränen meiner Augen nachließ, blickte ich in zwei Bernsteine... nein, in ein Augenpaar, das mich an Bernstein erinnerte. Ein freudiges Gurren drang aus dem Hals des kleinen Drachenkindes vor mir. "Uh, mach so etwas nicht noch einmal meine Kleine" ächzte ich und schloß meine Arme um den schlanken Hals von والشجاعة
01.03.2011
ten-sei nervte schon den ganzen Morgen! Nachdem er aus dem Drachenhort von Waldhexien zurückgekommen war, fing er an, sich aufzuplustern vor der kleinen Hexe, imponierte wo er konnte... und es gefiel ihr. Mit ihm war nichts anzufangen und auch والشجاعة stellte sich stur, als ich versuchte, sie zu rufen. Scheinbar hatte sich ihre anfängliche Anhänglichkeit schier in Luft aufgelöst. Ich nahm mir vor, mich am nächsten Tag in Waldhexien anzukündigen. Hatte man ihr wohl etwas falsches gefüttert? Das wäre eine unglaubliche Leistung, die man von der Drachenamme nicht gewohnt war. Zu unglaublich, dass es mir schon schwer viel, so etwas auch nur zu denken... Resigniert seufzte ich daher und bat meine Gelehrten, mich nach der Mittagsstunde im Turmzimmer zu treffen. Missmutig aß ich ein paar Happen von dem, was die Köche auf den Tisch brachten. Ich achtete nicht darauf, wie Stück für Stück in meinem Mund verschwanden, zu sehr kreisten meine Gedanken. Bis ten-sei mit einem mal in ein recht triumphierendes Gebrüll einstimme und ich mit einem halben Herzinfakt zum Fenster sprang. Um ein Haar wäre ich hinausgefallen, aber da sah ich sie. Mit einem geschickten Hieb ihrer mächtigen Flügel schoss meine kleine والشجاعة am Fenster vorbei, der Druck schob mich wieder zurück in den Raum. "Pubertierende Bande!" prustet ich, warf meine Serviette achtlos zu Boden und sprang grinsend die Stufen hinab in die Halle und rannte in den Burghof. Mit einem Schubs ihres schönen Halses warf والشجاعة mich auf ihren anmutigen Rücken und schon sausten wir gen Himmel. Die Besprechung würde nun eine Weile warten müssen...
24.03.2011
Gerade war ich von meiner Reise zurückgekehrt und hatte endlich Dragonovas Schuppe im Drachenturm platzieren lassen, als aufgeregte Stimmen vom Hof zu mir herandrangen. Ein Blick aus dem Fenster, ich war geschockt! Wuchsen meine Babys denn alle so schnell? Nun war auch meine kleine Mut ausgewachsen, bereit, ihr erstes Dragballspiel in Angriff zu nehmen.
