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Unsere Dorfchronik:
In dieser Dorfchronik sind alle Geschichten zu lesen welche in Pantherjungessien spielen oder eine direkte Verbindung zu mir oder meinem Dorf aufweisen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
( Hinweis: alle mit "Geschichte ... :" gekennzeichneten Geschichten stammen von mir. Die anderen wurden von Gästen verfasst.)
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Geschichte 1:
Eine kleine Hütte in einem Dorf in den Bergen.
Vor einem Vorhang der etwas zerschlissen ist und mit seltsamen Figuren verziert ist, sitzt ein alter Mann. Sein Gesicht wirkt ernst, obwohl es von Lachfältchen gesäumt ist. Durch seinen langen weißen Bart sieht er weise und alt aus. Neben ihm sitzt sein geflügelter Gefährte. Der Drache schaut trotz seines beträchtlichen Alters keck in die Runde und lächelt leise der schnatternden Schar an Kindern zu die vor den beiden Platz genommen haben. Während die Kinder lauthals diskutieren was es wohl mit den einzelnen Bildern des weinroten Samtvorhanges auf sich hat, hebt der Alte (Mann) seine Hand. Augenblicklich wird es ruhig in der Hütte.
Der Drache und der Alte sehen sich lange an und es scheint als würden sie sich vollkommen ohne Worte verständigen: ..." Ich liebe diese Stille. Hörst du sie auch?".." Ja, aber ich denke du solltest beginnen, die Kleinen platzen noch vor Ungeduld.".."Nun ich weiß nicht. An welcher Stelle soll ich beginnen?" .."Am Anfang."
Endlich lösen sich die Blicke der beiden und der Alte beginnt mit tiefer, bedeutungsvoller Stimme zu erzählen:
"Es war in einer Zeit in der alle Drachen noch wild und ungezähmt waren......" Die Kinder lauschten mit offenen Mündern und sind gespannt wie es wohl weitergehen wird, nachdem der Alte die Geschichte unterbrochen und die Kinder verabschiedet hatte.
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Eine Geschichte die sich in und um Patherjungessien ereignete und von Patty erzählt wurde:
Meine heutige Reise führte mich Richtung Berge. Als ich sie erreichte spannte ich die Ochsen aus und ließ sie grasen. Aus meinem Karren suchte ich etwas heraus und steckte es in meinen Beutel. Auf einem Stein ließ ich mich nieder und stärkte mich.
"Wollen wir es wagen?" Fragend sah ich meine beiden Begleiter an. Beide erhoben sich und machten sich für den Aufstieg bereit .
Nach etwa einer Stunde erreichten wir ein kleines Plateau. Ich sah mich um, der Ausblick war atemberaubend. Kilometerweit konnte man in die Ebenen Dragosiens blicken. Gern hätte ich mich noch länger an dem Anblick erfreut, jedoch mussten wir weiter, denn wir hatten ein bestimmtes Ziel.
Mich weiter umsehend entdeckte ich einen Pass. Eigenartig, ich war sicher, dass der bei unserer Ankunft auf dem Plateau noch nicht da war. Aber Dragosien ist voll mit Mystik und Besonderheiten. Hinter dem Pass lag ein wunderschönes Tal, wie man es hier nicht vermuten würde. Die Sonne sandte gerade ihre ersten Strahlen über die Gipfel zu einem herrlichen Sonnenaufgang.
Plötzlich lenkte eine Bewegung meine Aufmerksamkeit ins Tal und aufgeregte Stimmen drangen herauf. Im Tal angekommen wurden wir von einer Horde Kinder umringt, die uns neugierig musterten.
"Guten Morgen“, sprach ich sie an. Sofort wurden alle still. "Wie heißt dieser Ort?"
Die Kinder sahen sich an, wohl unschlüssig ob sie mir vertrauen können. "Wir grüßen Dich, Fremder". Eine melodische Stimme antwortete mir. Mich umsehend entdeckte ich ein junges Mädchen, welches mich freundlich anlächelte. "Wer bist Du, woher kommst Du und wohin willst Du?", fragte sie mich.
"Mein Name ist Patty. Ich komme aus den Ebenen und bin auf der Suche nach einem Ort namens Pantherjungessien. Ein Bote berichtete mir, dass vor 5 Tagen in den Bergen ein neuer Ort entstand."
"Habt ihr schon viele Reisen unternommen?"
"Ja, sehr viele."
Hinter mir entstand eine Bewegung und erschrocken wichen die Kinder zurück. Ich drehte mich um um zu sehen, was die Kinder so erschreckt hat. Natürlich, meine Begleiter hatten mal wieder einen Streich gemacht. "Rulfan, Aruula". Streng rief ich sie zur Ordnung. "Müsst ihr die Kinder so erschrecken?" Schuldbewusst senkten beide die Köpfe.
"Kommt mit", sagte das Mädchen welches mich zuerst ansprach. "Ich bringe euch zu unserem Ältesten".
Sie führte mich zu einer Hütte vor der ein alter Mann saß. Seine Augen blickten weise und wissend. Meinen Respekt erweisend verneigte ich mich vor ihm und grüßte freundlich.
"Seid auch ihr gegrüßt und willkommen, Fremder. Was führt euch her?", fragte er mich.
Ich wiederholte, was ich den Kindern sagte. Prüfend sah er mich an. "Ihr habt gefunden, wonach ihr suchtet. Nehmt Platz und esst mit mir, ihr müsst hungrig sein."
"Ich danke für die Einladung und überreiche euch ein kleines Geschenk. Jedoch muss ich erst meine beiden Kleinen versorgen, dann kann ich mit euch speisen." Mich umdrehend staunte ich heute zum wiederholten Male nicht schlecht. Rulfan und Aruula wurden bereits von den Kindern versorgt, denen es sichtlich Spaß machte, wenn Rulfan sie foppte. Nachdem sie damit fertig waren, kamen sie zurück, setzten sich im Halbkreis vor die Hütte des Alten und warteten gespannt, was er Ihnen heute erzählen würde. Auch ich war auf seine Erlebnisse neugierig.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Patty, die dabei half die Dorfchronik zu vervollständigen.
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Geschichte 2:
Ihr kennt doch den Marktplatz unseres kleinen Dorfes stimmt´s? Nun dort spielt die Geschichte die ich heute erzählen möchte.
Es war an einem der Tage, an denen die Händlerkolonne immer durch das Dorf kam und die Verkäufer ihre Waren feil boten. Wenn Markttag war, gab es immer ein großes Gedränge. Man konnte an diesen Tagen auch nicht nur Tiere und Waren jeder Art ersteigern.
An einem Ende des Marktplatzes gab es einen Fleck an dem noch nie Marktstände gestanden hatten. Hier trafen wir Kinder uns oft um den Schaustellern zuzusehen, die immer mit der Kolonne reisten. Wie sonst auch gab es dort Jongleure, Schaukämpfer, Musikgruppen sowie Clowns und eine Gruppe, die jedesmal mit einem anderen Theaterstück die Zuschauer überaschte.
Gewöhnlich gehörte dieser Gruppe der letze und meist auch spektakulärste Auftritt, auf den sich sogar die Erwachsenen freuten. Doch etwas war an diesem Tag anders. Die Theatergruppe war soeben fertig mit ihrem Stück und die Zuschauer wollten gerade heim gehen, es war ja auch schon sehr spät, da ertönte ein Ausruf von der Stelle die als Bühne genutzt wurde: " So wartet doch Ihr edlen Leut. Noch war ich nicht an der Reihe. Noch wurde meine Kunst nicht bestaunt."
Die Leute wurden stutzig und machten kehrt. Sie staunten nicht schlecht, als sie nur eine
zerzauste junge Frau auf der Bühne sahen.
Die anderen Schausteller lachten. " Was willst du Weibsbild denn auf der Bühne? Du hast ja noch nicht mal etwas Ordentliches zum anziehen. Und so dünn wie du bist, kannst du ja scheinbar nicht einmal anständig kochen. Wie willst DU uns denn bitte beindrucken?"
Ich weiß nicht wieso, aber ich mochte sie. Meinen Freunden schien es ähnlich zu gehen, denn auch sie starrten gebannt zu ihr hin. Nur die Erwachsenen redeten schlecht über die junge Frau, die fast noch ein Mädchen war. Sie fragten noch nicht einmal danach wer sie war oder was sie vorführen wollte. Sie schickten sie einfach weg. Wir Kinder bettelten sie solle doch bleiben und uns zeigen was sie könne.
Wir waren alle so gespannt was es wohl sein mochte, aber sie lächlte nur und machte eine seltsame Bewegung mit der Hand. Wie aus dem Nichts entbrannte ein Feuer in ihrer Hand. Wir waren entsetzt und fasziniert zugleich. Sie schien sich nicht zu verbrennen. Und seltsamer Weise bemerkten es unsere Eltern garnicht was passierte.
Aus der kleinen Flamme wuchs schnell ein Feuer, welches sich zu einem Drachen formte. Sie stieg auf den Rücken des Drachen und flog davon.
Wir trafen sie nie wieder.
Doch an manchen Marktagen sahen wir nach der Vorstellung der Theaterleute einen feuerroten Drachen am Nachthimmel fliegen. Ich erinnere mich noch immer an die schöne Frau mit dem zerzausten feuerroten Haar. Die Erwachsenen haben sie jedoch schnell vergessen. Aber wir sprachen noch oft von der Flammenkönigin.
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Ein gern gesehener Gast (Patty), schrieb dies für unsere Dorfchronik:
Nach langer Zeit besuchte ich mal wieder Pantherjungessien. Niemand schien mein Ankunft bemerkt zu haben, was mir in diesem Moment auch ganz recht war. Vor der Hütte des alten Mannes saßen wieder viele Kinder um seinen Geschichten zu lauschen. Einen Bogen machend näherte ich mich von hinten der Hütte und setzte mich unter einen Baum. Von dort konnte ich die Kinder beobachten ohne selber von ihnen gesehen zu werden. Die trotz seines hohen Alters immer noch kräftige Stimme des Alten klang zu mir herüber und ich lauschte mit geschlossenen Augen seiner Geschichte. Während seiner Erzählung gingen meine Gedanken zurück in die Vergangenheit.
Wie viele Jahre war es her? Ich wusste es nicht. Solange ich zurückdenken konnte, kamen die Gaukler auch in unser Dorf. Ganz klar sah ich die Truppe vor meinem inneren Auge. Einmal war ein Mädchen dabei, die ich nie zuvor bei der Truppe gesehen hatte. Ich war noch sehr jung aber ich spürte schon, dass dieses Mädchen etwas Besonderes war. Definieren konnte ich es aber nicht, selbst heute gelingt es mir nicht. Was sich aber noch unauslöschlich in mein Gedächtnis gebrannt hatte, war ihr Haar. Wenn die Sonne darauf schien, kam es mir vor als wenn sie in Flammen gehüllt wurde. Die Großen schienen Angst vor ihr zu haben, denn sie mieden sie wo es nur ging. Wir Kinder aber fühlen uns wie magisch angezogen. Instinktiv wussten wir, dass wir sie nicht fürchten brauchten.
An dem Abend als die Gaukler weiterzogen, machte sie uns ein Geschenk. Sie stand auf dem Hügel, auf dem später der Turm entstehen sollte und alle Kinder schauten zu ihr hoch. „Bitte vergesst mich nicht“, mit diesen Worten drehte sie sich einmal um sich selbst. Plötzlich schien der ganze Hügel in Flammen zu stehen. Mit offenen Mündern und großen Augen …….
„Du kennst sie auch, nicht war“. Ich schrak hoch. Neben mir stand der Drache des alten Mannes. Es hatte mich also doch jemand bemerkt.
„Ja, ich habe nur sehr lange nicht mehr an sie gedacht. Wir nannten sie die Feuerzauberin. Ich habe sie leider nie wieder gesehen und frage mich, was aus ihr geworden ist.“ Ich stand auf, streichelte dem Drachen den Kopf und begab mich zu dem Alten vor die Hütte. Er sah mich an, lächelte und fragte: „Wie hat dir meine Geschichte gefallen?“ Überrascht schaute ich ihn an. Woher wusste er, dass ich zugehört hatte? Verlegen griff ich in meinen Beutel und überreichte mein Geschenk.
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Geschichte 3:
(für Dinofelis)
Es ist dunkel. Mitten in der Nacht. Warum bist Du nur wach geworden? Vielleicht haben die Drachen wieder mal nachts herumgetobt? Tapsig und verschlafen schleichst Du zu ihnen um nach dem Rechten zu sehen, aber es scheint alles in Ordnung zu sein. Da Du nun ohnehin nicht mehr schlafen kannst, beschließt Du dich anzuziehen und ein bisschen frische Luft zu schnappen.
Du gehst hinaus und wanderst in der stillen Dunkelheit um die Häuser von Dinofelissien. Dich beschleicht ein sehr komisches Gefühl bei der Sache. Es sieht alles so unheimlich aus im Dunkeln. Du denkst bei Dir, dass dein Dorf im Dunkeln doch einen ganz eigenen Charme hat und gehst weiter.
Du genießt die Stille und wanderst vor dich hin, bis Du den Waldrand erreichst. Unschlüssig ob bleibst Du stehen. Ist es denn nicht sehr gefährlich nachts im Wald spazieren zu gehen?
Plötzlich hörst Du ein sehr leises Dir unbekanntes Geräusch aus Richtung Dorf. Du wunderst Dich und gehst los um nachzusehen was es war. Du erreichst den Rand des Dorfes. Von wo kam das Geräusch nur? Vom Marktplatz? Du gehst in Richtung Markt und glaubst was das Du dich geirrt hast. Alles scheint normal.
Du erreichst den Markt und bleibst urplötzlich stehen. Was Du siehst verschlägt Dir Die Sprache. Einen Moment bist du wie erstarrt uns starrst in die hell auflodernden Flammen.
Du schaffst es dich zu sammeln und beeilst dich Hilfe zu holen. Doch was ist das? Du hattest Dich gerade umgedreht, als das Licht der Flammen hinter Dir erlischt.
Du drehst Dich um. Der Markt sieht aus wie immer. Du entdeckst auch keine Rußspuren. Verwundert blickst Du auf die Stelle an der Du noch gerade eben das Feuer gesehen hattest. Ist das möglich?
Du siehst in den von Sternen bedeckten Himmel und fragst Dich ob Du nun schon Halluzinationen hast.
Plötzlich fällt dein Blick auf ein Feuer am nächtlichen Himmel. Ein Feuer? Nein, das.... das ist doch ....
Ein Drache der aus Feuer zu bestehen scheint. Er dreht langsam mit einer rothaarigen Reiterin eine Runde über das Dorf und verschwindet in der Ferne.
Hey, Aufwachen Mama. Ich hab HUNGER. Ocavango zerrt an Deiner Bettdecke. Du stehst auf um Ihm etwas zu essen zu machen. Warum bist Du nur so müde? Und was war das War das für ein seltsamer Traum? Oder war es überhaupt ein Traum? Und warum warst Du dir so sicher, dass es sich um eine Reiterin handelt. Erkannt hast Du es sicher nicht. Es war doch viel zu weit weg. An irgendetwas erinnert Dich der Traum.
Ach ja. Da war doch diese Geschichte die Du in Pantherjungessien von dem Alten gehört hattest. Das war doch ganz ähnlich mit dieser Flammenkönigin. Ob an der Geschichte doch was dran war? Vielleicht kann der Alte Dir weiterhelfen.....
Andererseits.. Nee Quatsch so was gibt es doch nicht. Jetzt glaubst Du schon die Märchen die irgend ein Opa den Kindern erzählt. Aber ... eine weitere Geschichte würdest Du jetzt doch schon ganz gern hören.
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Geschichte 4:
(für Patty)
Ich sah mich noch einmal um. Der Alte stand vor seiner Hütte und winkte mir freundlich zu.
Was mich wohl erwarten würde? Ich hatte sie schon zweimal gesehen. Die Dame, die immer ein Lächeln auf den Lippen hatte und die ich auf naja………… ich weiß nicht auf wie viele Jahre ich sie schätzte. Vom Aussehen her.. Ich hatte sie beide Male nur flüchtig gesehen. Eine kräftig gebaute Frau die stets mit zwei Drachen unterwegs war. Vielleicht war sie so um die 40.Die Kinder hatten mir von ihr erzählt. Jung sehe sie aus. Zumindest jung dafür, dass sie so viele Erfahrungen hatte. Sie hatte erzählt wie sie unterschiedliche Teile Dragosiens besucht hatte. Vom der Furatebene bis zur Insel Jadeera war sie schon überall gewesen. Was die Kinder nicht alles für fantastische Geschichten von ihr zu berichten wussten. Und irgendwie schaffte sie es immer dann zu kommen wenn ich gerade nicht in der Nähe bin.
Die Kinder standen auf einer Anhöhe und winkten ebenfalls kräftig. Es war schwierig gewesen sich von ihnen loszureißen. Sie hielten mich geschlossen fest. Mal sehen. Ich werde dich schon noch kennenlernen Patty. Jetzt wo Ontario groß genug ist um mich kürzere Strecken lang tragen zu können, brauchen wir nicht einmal lange.
Ich stieg auf Ontarios Rücken, schnallte mich am Sattel fest und es ging los. Wir flogen über große Berge und durch steile Schluchten. Manitoba flog neben uns her.
Schließlich hatten wir es geschafft. Dies war also Pattysien. Wir waren auf einer Anhöhe kurz vor dem Eingang des Ortes gelandet und betrachteten den Atemberaubenden Ausblick.
Ahhhh…. Mensch ihr könnt uns doch nicht so erschrecken fauchte Mani zwei Drachen an von denen ich vermutete, dass es Aruula und Rulfan waren. Beide erschreckten sich ihrerseits. Sie hatten meine kleine forsche Lady wohl gar nicht gesehen. Nachdem man sich unter verlegenem Kichern ( Rulfan und Ontario) und ebenso verlegenem „ähm ja so ist das also“ ( Ich ) und vergnügtem „Lass uns fang den Drachen spielen“ (die beiden Grazien) vorgestellt hatte, gingen wir gemeinsam in den Ort. Naja die Ladys tollten dort hin und störten unterwegs zahlreiche Arbeiter, die ihnen dies seltsamerweise nicht übel nahmen. Vielleicht waren sie es ja gewohnt.
Am Drachenturm begegnete ich dann zum ersten Mal richtig Patty. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch. Wir gingen hinein. Ich überreicht ihr ein kleines Mitbringsel. Wir aßen ein paar Kekse und unterhielten uns über Belanglosigkeiten. Die Jungs saßen anfangs noch daneben und hörten zu. Aus Höflichkeit denke ich. Später gingen sie dann doch fürs Dragball üben und um ein bisschen vor ihren Schwestern anzugeben. Eine Weile beobachteten wir das Treiben vom Drachenturm aus.
Plötzlich fragtest Du mich: „Hast du schon einmal etwas von der Feuerzauberin gehört? Ich starrte Dich an. „Meinst Du die Flammenkönigin? Zuletzt wurde sie vermutlich in Dinofelissien gesichtet. Nur sicher ist das nicht. Was mich auch wundert. Sie scheint nicht zu altern. Was meinst Du? Ob sie eine dieser Elfen ist, die es angeblich nicht mehr gibt? Du weißt schon die die angeblich hunderte von Jahren alt werden und von denen jeder und jede eines der Elemente zu lenken vermag?“
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Dies ist ein wunderbares Geschenk von Dinofelis:
Ich grüsse dich, Pantherjunges – ich sehe, du liegst unter deinem Baum, die Ohren gespitzt, die Augen geschärft und neugierig auf alles, was dir vielleicht in der Zeit, die da kommt, noch begegnen mag. Ich bin Dinofelis, die Donnerkatze, und ich komme von dem Ende der Zeit, als ein weisser Drache den Kontinent mit eisigem Atem gebannt hatte und die Menschen anfingen, das Feuer aus den Steinen zu holen und die Welt sich untertan zu machen.
Die Farbe deiner Augen erinnert mich an eine Begebenheit – vor langer Zeit war das. Damals verlor der weisse Drache langsam an Kraft, von meinesgleichen gab es nur noch wenige und die Menschen und ihr steinernes Feuer vermehrten sich. Da jagte ich im Wald und der Wald reichte bis ans Meer und wo Wald und Meer sich trafen, erhob sich eine Düne und der Wind wehte den feinen Sand in mein Fell. Da glitzerte es im Sand golden, wie deine Augen, und ich scharrte, bis ich einen Klumpen Harz hervorgescharrt hatte. In dem Harz war ein Insekt gefangen und es schien plötzlich zu mir zu sprechen von einer Zeit, als an der Küste von Gondwanaland der Bernsteinwald wuchs und die Luft flimmerte vor Hitze und Drachen die Welt bevölkerten und noch keine Menschen noch Katzen vom Dasein wussten.
Den Bernstein habe ich bewahrt und noch viele seiner Brüder und Schwestern dazu durch die Zeit getragen. Jetzt graben die Menschen immer tiefer in den Boden und suchen den flüssigen Stein , um ihn zu verbrennen und den strahlenden Stein, um ihn zu zähmen und andere Menschen zu töten.
Sieh, ich lasse dir den Bernstein da. Er ist glatt und warm und gut, er schwimmt und lindert Schmerzen und steckt voll uralter Magie. Und wenn du ein Feuer triffst, so lege ihn hinein und er wird nach Weihrauch duften und nach dem Anfang und dem Ende der Zeit. Und auch wenn die Menschen und ihr steinernes Feuer irgendwann verschwunden sein werden, so wird der Wald immer noch da sein und die Zeit bewahren. Dies ist die Prophezeihung des Bernsteins und sie ist sehr tröstlich.
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Ein Ereignis beschrieben von Patty, das sich auf Geschichte 4 bezieht:
Lange antwortete ich nicht. Ich dachte an die vielen sonderbaren Ereignisse, von denen ich schon gehört und auch selber erlebt hatte. Die Feuerzauberin war nur eins davon. Ganz Dragosien war ein Land voller Geheimnisse, Mythen und Wunder aber auch Gefahren.
Der Schrei lenkte meinen Blick in den Himmel. Hoch über uns kreiste ein riesiger Raubvogel. Eigenartig, so einen großen Vogel hatte ich hier noch nie gesehen.
Eine Bewegung neben mir lenkte mich ab und holte mich aus meinen Gedanken. Ich sah Pantherjunges an. Es war ein junges Mädchen von bestimmt nicht mal 20 Jahren. „Weißt Du, es gibt so viel Geheimnisvolles in Dragosien. Möglicherweise ist sie eine Elfin. Ich vermute aber etwas ganz anderes. Wenn ich recht habe, ist sie älter als alles, was wir kennen. Sogar älter als der älteste Drache in diesem Land.
Komm, lass uns eine Weilchen mit unseren Drachen spielen. Aruula und Rulfan lieben es.“
Wir gingen hinein und ich reichte ihr einen warmen Pullover. Auch ich zog einen über, denn es konnte recht kühl werden. Einer Ahnung folgend gab ich die Anweisung an die Wache, den Vogel im Blick zu behalten.
Dem Lärm folgend gingen wir zu dem großen Platz, auf dem vielleicht mal eine Arena stehen soll. Über das, was wir dort sahen, mussten wir so lachen, dass ich Seitenstiche bekam. Mein Großer spielte mal wieder den Pausenclown und meine Kleine versuchte ihn zu bändigen. Ontario und Manitoba versuchten ihr zu helfen, zumindest sah es so aus. Die Kinder des Dorfes standen um die vier herum und feuerten sie an. Lachend drehte ich mich zu Pantherjunges um und erstarrte. Im selben Moment ertönte das Warnsignal der Wache. Bevor ich überhaupt reagieren konnte schossen Rulfan und Ontario an mir vorbei und flogen los.
„RULFAN, ONTARIO NICHT“ rief ich, doch sie ließen sich nicht aufhalten.